Seit 50 Jahren weiss man, dass die Stärke der Ängstlichkeit auch erblich bedingt ist. Im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung, haben Eltern, Kinder oder Geschwister eines Angst-Patienten ein drei- bis sechsfach erhöhtes Erkrankungsrisiko. 2011 entdecken Forscher des Universitätsklinikum Münster erstmals, dass es unter den bisher 30-100 erforschten Genen, die mit dem Angst-Risiko in Verbindung gebracht werden, ein Hauptgen gibt, dass bei Mensch, wie bei Tier, eine wichtige Rolle bezüglich Angst spielt.
Untersuchungen mit Mäusen erbrachten, dass ein funktionierendes Neuropeptid-S-System notwendig ist, um nicht krankhaft Angst zu haben. Dies geschieht, weil die kleinen Nerven-Botenstoffe (Neuropeptide) das Zusammenspiel von Nerven-Botenstoffsystemen wie Serotonin (Glückshormon) und Adrenalin (Stresshormon) indirekt beeinflussen.
Mit Erkenntnissen über die Genetik und deren Zusammenhang bei Angsterkrankungen, werden mittelfristig neue Möglichkeiten erschlossen, effektive Medikamente zur Angst-, oder Depressionstherapie zu entwickeln und diese gezielt auf den Patienten und dessen Krankenbild anzuwenden, da Untersuchungen feststellen können welche genetischen Mutationen bei Angsterkrankten signifikant häufiger vorkommen.