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Ursina

kämpft seit jeher mit ihrer Angst vor Spinnen

Bastian

unterhält 130 Terrarien mit über 600 Tieren

Hast du Angst vor Spinnen? Ursina hat Angst, wahnsinnige Angst sogar. Sie ist beim Anblick von Spinnen regelmässig in Schreikrämpfe ausgebrochen. Im Film begegnet sie Bastian, einem grossen Spinnen-Fan. Ursina erzählt dir, woher ihre Angst kommt und wie sie versucht, ihr nicht zu begegnen.

Lange Zeit musste Ursina beim Betreten jeden Raum zuerst auf Spinnen absuchen. Auch ihr Hobby, das Klettern, hat Ursina aufgrund ihrer Arachnophobie aufgegeben. Dass diese Ängste irrational sind, weiss sie – doch sie kann auch heute noch keine Spinne anfassen. Für Bastian hingegen bedeuten die Tiere eine grosse Leidenschaft. Seine Spinnen setzt er seit einigen Jahren auch zur Therapie von Phobien ein. Eine solche Therapie führt nicht zur Heilung dieser Ängste, kann aber als begleitende Massnahme helfen, mit den Tieren im Alltag besser klar zu kommen – so wäre es auch für Ursina bis vor einiger Zeit undenkbar gewesen, sich freiwillig in diesen mit Spinnen bepackten Raum zu begeben.

Mit diesem Film wollen wir dir einerseits ermöglichen, dich in Menschen hinein zu versetzen, deren Leben durch eine intensive, irrationale Angst eingeschränkt wird. Menschen also, die beim Anblick eines kleinen Krabbeltiers in Panik ausbrechen und Herzrasen bekommen. Wie muss es sich für Ursina anfühlen, sich in einem Raum mit mehr als 600 Spinnen zu befinden? Andererseits ermöglicht dir Bastian einen Besuch seiner Sammlung, der wohl nicht einzigartiger sein könnte: Steige mit uns in das Terrarium und überwinde Deine persönliche Angst, wenn die Riesenspinne über Dein Gesicht krabbelt.

Fabian Eberle

Psychologe beim Zentrum für Angst- und Depressionsbehandlung in Zürich

Natürlich ist es mir bewusst. Diese Angst ist übertrieben. Trotzdem meide ich diese ungefährliche Situation oder dieses Objekt schon lange, lasse meinen Alltag durch meine Erwartungsangst (mit-)bestimmen.

In wem sich diese eindeutig definierbaren Ängste abspielen, der leidet sehr wahrscheinlich unter einer Phobie. Die Geselligkeit mit seinen Mitmenschen zu meiden aufgrund der Angst sich zu blamieren (soziale Phobie) und in Folge dessen nach und nach zu vereinsamen; Auf den Spaziergang in der Natur zu verzichten, weil man auf ein bestimmtes Insekt stossen könnte (spezifische Phobie), oder vielleicht sogar seine eigenen vier Wände gar nicht mehr zu verlassen, aus Angst im Falle einer Massenpanik nicht flüchten zu können (Agoraphobie), schränkt den Alltag Betroffener drastisch ein.

Das Wichtigste in Kürze
  • Betroffene wissen oft, dass ihre Angst übertrieben ist und schämen sich dafür
  • Es gibt drei Unterkategorien: Agoraphobie, Sozialphopie und die spezifische Phobie
  • Die Krankheitserscheinung entwickelt sich meistens zwischen dem 14. und 30. Lebensjahr
  • Die häufigsten Symptome sind: Angst vor Kontrollverlust, Übelkeit, Schweissausbrüche, Zittern, Herzrasen, starke Angstgefühle, erhöhter Stuhl-und Harndrang

«Vermutlich gibt es viel mehr Phobien als wir im therapeutischen Alltag sehen»