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Reto

Gründer des Notvorrat-Shops 'SicherSatt' in Wald ZH

Bist du vorbereitet? Reto ist es. Zusammen mit seinem Team packt er die verschiedensten trockengefrorenen Nahrungsmittel für den Notfall ab und vertreibt sie. Seine Produktpalette begrenzt sich aber nicht nur auf Nahrung in Krisensituationen, sondern auch allgemein für Expeditionen (wie Campingausflüge und Forschungsreisen). Die Nahrungsmittel werden unter speziellen und strengen Hygienevorschriften luftdicht in Dosen abgepackt. Maximale Haltbarkeit ist wichtig. Wer bei Reto einkauft, hat im Fall der Fälle einen angenehmen Vorteil gegenüber seinen Nachbarn.

Du besuchst Reto in seinem Laden und erhältst Zugang zu seinen Lagerräumen. Er erklärt dir Sinn und Geschichte seiner Geschäftsidee. Zwischendurch wird der Besuch unterbrochen und du fällst in ein Parallel-Szenario. Du stehst plötzlich in einem einsamen Luftschutzkeller, das Licht flackert. Wenn jemals eine Krisensituation eintreten sollte, muss es sich sehr unangenehm anfühlen, an einem solchen Ort ausharren zu müssen. Bist du wieder zurück bei Reto, zeigt er dir, wie er seine Dosen abpackt. Bekommst du Lust, (oder doch Angst?) mit anzupacken, dich auf den Fall der Fälle vorzubereiten? Kein Wunder erzählt Reto weiter, wie es überhaupt dazu gekommen ist, Vorsicht als Geschäftsidee zu nutzen. Vorsicht ist halt immer besser als Nachsicht.

Dennoch. Reto hat nicht ständig “Angst” vor einer drohenden Umweltkatastrophe oder gar vor Krieg. Doch mit der vorherrschenden Unsicherheit unserer Zeit und perfekt abgestimmten logistischen Abläufen in unserer Wirtschaft seien wir immer stärker von einem funktionierenden System abhängig. Als zweifacher Familienvater hat er sich daher entschlossen, Vorräte an lang haltbarer Nahrung im Keller anzulegen und Technik angeschafft, mit deren Hilfe er im Ernstfall auch ohne Strom das Überleben seiner Familie sichern könnte. Denn das ist das wichtigste die Vorsorge für ihn und seine Familie.

Fabian Eberle

Psychologe beim Zentrum für Angst- und Depressionsbehandlung in Zürich

Lange schon plagen mich stete Übelkeit, Schweissausbrüchen, Durchfall, Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Ich bin oft angespannt, habe aber irgendwie mit all dem gelernt umzugehen. Ich sorge mich halt ein klein wenig mehr als andere. Aber psychisch krank? Nein, dass bin ich nicht. Und eine Therapie, oder Medikamente, das kommt bei mir erst gar nicht in Frage.

Leider sind dies oft Gedanken Betroffener, die unter generalisierten Ängsten leiden. Ängste, die auf Grund von Besorgnis zum ständigen Begleiter des Betroffenen werden. Wie geht es der Firma? Verliere ich vielleicht meinen Job? Ist mein Partner gesund, oder werde ich vielleicht erkranken? Die Zeitungen berichten vieles, wird Krieg ausbrechen? Dies sind nur einzelne Beispiele, deren Fragen sich auch gesunde Personen stellen, aber diese Gedanken allein nicht diese grosse Besorgnis, sprich Angst auslösen. Daher ist es gerade für Betroffene sehr wichtig zu wissen und anzunehmen, dass diese Angststörung behandelbar ist, der extreme Leidensdruck vergehen kann.

Das Wichtigste in Kürze
  • Sorgen beziehen sich anders als bei der Depression vor allem auf die Zukunft
  • Die Erkrankung tritt am Häufigsten zwischen dem 11. und 20. Lebensjahr auf
  • Die Erkrankung tritt am Häufigsten zwischen dem 11. und 20. Lebensjahr auf
  • Zu den Symptomen zählen: Verspannungen, Zittern, Ruhelosigkeit, Beklemmungsgefühle, Durchfall, Schwitzen, Schwindel, Mundtrockenheit und unkontrollierte Übererregbarkeit

«Generalisierte Ängste sind Sorgen, die sich auf alltägliche Probleme beziehen, die jeder Mensch kennt»